Kinder- und Jugendbeteiligung auf allen Ebenen stärken

Parteipolitisches Engagement wie bei der GRÜNEN JUGEND ist eine Möglichkeit, den eigenen Forderungen Gehör zu verschaffen. Die Gründe dafür sind ebenso vielfältig, wie die verschiedenen Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen. Ein parteipolitisches Engagement kostet jedoch viel Zeit und zum Teil auch Geld, was für einige Kinder und Jugendliche hohe Hürden darstellt. Dabei sind Kinder und Jugendliche Expert:innen in allen Belangen und sollten daher auch an allen politischen Prozessen beteiligt werden.
In meinem Alltag konnte ich wiederholt feststellen, wie frustriert viele junge Menschen gerade während der Corona-Pandemie von den politischen Entscheidungen waren. Weil individuelle Bedürfnisse von Schüler:innen, Student:innen und Auszubildenden nur selten oder sehr spät mitbedacht wurden. Viele hatten das Gefühl, dass ihre Ängste und Sorgen nicht bei den Entscheidungsträger:innen ankommen.
Um die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sicherzustellen, ist es daher dringend notwendig, vor Ort sinvolle Mitbestimmungsmöglichkeiten zu schaffen. Kinder- und Jugendbeiräte bieten bereits jetzt in vielen Städten wie Kiel und Neumünster einen Raum für Demokratiebildung, gemeinsamen Austausch und Veränderung. Ich setze mich dafür ein, dass in allen größeren Städten und Kommunen in Schleswig-Holstein verpflichtende Kinder- und Jugendbeiräte mit Rede- und Antragsrecht eingeführt werden. Außerdem soll dieses Verfahren auch auf die Landesebene ausgeweitet werden.
Während meiner Mitarbeit an der gemeinsamen Jugendstrategie der letzten Bundesregierung wurde mir immer wieder bewusst, wie privilegiert die meisten Jugendlichen sind, die an Veranstaltungen wie den JugendPolitikTagen oder an Jugend im Landtag teilnehmen. Vor allem Abiturient:innen und Jugendliche aus großen Städten nehmen an diesen Veranstaltungen teil, da sie über die notwendigen Netzwerke verfügen, um von diesen Veranstaltungen zu erfahren. Um wirklich die Gesamtheit der jungen Menschen wiederspiegeln zu können, müssen Beteiligungsformate daher niedrigschwellig und inklusiv gestaltet werden. Die Organisator:innen müssen sich überlegen, wie kann ich möglichst viele junge Menschen mit meinem Format erreichen.
Kurz zusammengefasst:
- ständige Kinder- und Jugendbeiräte mit Rede- und Antragsrecht
- angemessener Etat für Kinder und Jugendarbeit und Demokratiebildung
- politische Veranstaltungen niedrigschwellig gestalten